Der Name - "Engers" Engers: Der althochdeutsche Name Angar, der soviel wie „freie Ebene“ bedeutet scheint die ursprünglichste Wortform für Engers zu sein. Die Vokalalternanzen sind auf die Einwirkungen des Primärumlauts sowie auf die Folgen der Endsilbenabschwächung zurückzuführen: ahd. angar > ahd. anger > mhd. enger. Der Begriff Anger bezeichnet noch im Mittelhochdeutschen eine Dorfwiese in Gemeindebesitz und lässt auf die bäuerliche Grundlage der Ansiedlung Engers schließen; vgl. den zweiten Teil der Carmina Burana: „Uf dem Anger“ von Carl Orff.
Engersgau: Im Namen des Engersgaus tritt Engers zum ersten Mal in der geschriebenen Geschichte hervor. Der Gau ist nach seinem Hauptort benannt und verschwindet um 1100 endgültig aus den Akten.
Engersbach: Die Benennung des Ortes ist wohl auf den Engersbach, der sich durch die althochdeutschen Wörter „Angar“ (Engers) und „Isa“ (Bach) zusammensetzen lässt, zurückzuführen. Cunen-Engers und Zoll-Engers: Kuno von Falkenstein wandelte das Bild und die Bedeutung von Engers durch seine Maßnahmen für den Ort, Schlossbau, Zoll und Stadtmauer, so dass Engers zeitweise diese Beinamen bekommt. Kaltenengers Die Ortschaft wurde erstmals 1302 als Klein-Engers und 1438 unter dem Namen Callen-Engers urkundlich erwähnt, ist aber vermutlich sehr viel älter. Der Name deutet darauf hin, dass der Ort Teil der linksrheinischen Besitzungen des um 1100 letztmals urkundlich erwähnten Engersgaus war, zu dem auch die Nachbargemeeinde Sankt Sebastian gehörte. Von 1545 bis zur französischen Besetzung 1794 gehörte Kaltenengers zum kurtrierischen Amt Bergpflege. Nach kurzer Zugehörigkeit zum französischen Département de Rhin-et-Moselle, fiel der Ort 1814 an Preußen, das ihn 1822 in die Rheinprovinz eingliederte. Seit 1947 ist Kaltenengers Teil des damals neu gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz. St. Sebastian Engers Als Gründungsdatum der Gemeinde Sankt Sebastian wird im Allgemeinen das Jahr 1150 angesehen. Prof. Dr. Franz-Josef Heyen (Honorarprofessor für mittelalterliche Geschichte, Universität Trier) berichtet dazu in seiner Expertise zum Alter des Ortes über die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen St. Sebastian - Engers. In der Gründungsgeschichte der AbteiRommersdorf wird dabei berichtet, dass der Abt Heinrich die curtis Engersche trans Rhenum cum ecclesia quae ad ispam pertinet (das Hofgut Engers jenseits des Rheins mit Kirche, die zu diesem gehört) erworben hat. Dieser Kauf wurde im Zuge eines Besitzstreites in einer Liste des PapstesViktor IV. am 11. September 1162 urkundlich beglaubigt. Die tatsächliche Entstehung des Ortes kann aber durchaus noch früher gewesen sein. |
Das "Engerswappen" Blasonierung des ehemaligen Stadtwappens: „In Silber ein (wachsender) linksgewendeter goldnimbierter und goldhaariger silberner römischer Soldat in goldener Tunika und blauem Waffenrock, ebensolchem Kreuzbrustgurt und Helm mit rotem Helmbusch, in einen langen, weiten, roten Umhang gehüllt, mit der Linken dessen Saum hebend, mit der Rechten mit silbernem, fast verdecktem Schwert den Umhang teilend, links ein kleiner, kniender, den Mantel greifend, unbekleideter, goldhaariger, silberner Mann, in der Schildfußmitte belegt mit einem silbernen Schildchen, darin ein durchgehendes rotes Balkenkreuz.“ Das ehemalige Wappen stellt St. Martin, den Schutzpatron der Kirche zu Engers, bei einer mildtätigen Handlung als gallorömischen Offizier dar, im Schildfuß das kurtrierische Wappen. |